Ernst Litfaß 200. Geburtstag
In diesem Jahr jährte sich der 200. Geburtstag des Erfinders der Litfaßsäule Ernst Litfaß (* 11. Februar 1816 in Berlin; † 27. Dezember 1874 in Wiesbaden).
Die Erfindung brachte ihm im Volksmund den Namen „ Der Säulenheilige“ ein.
Geboren wurde Ernst Amandus Theodor Litfaß am 11. Februar 1816. Sein Vater, der die Buchdruckerei Litfaß gegründet hatte, starb 11 Tage nach seiner Geburt.
Obwohl er eine Ausbildung als Buchhändler absolvierte, verspürte er keinen Drang den Beruf auszuüben sondern unternahm viele Bildungsreisen, arbeitete als Schauspieler und gründete das Theater Lätitia (später das vorstädtische Theater) am Rosenthaler Tor.
Erst 1845 stieg er in seinen erlernten Beruf als Buchhändler ein.
Nachdem sein Stiefvater ( der bekannte Buchdrucker und Buchhändler Wilhelm Krause) 1846 verstorben war, übernahm Ernst Litfaß das Druck– und Verlagshaus seines Stiefvaters.
Durch seine Verlegertätigkeit machte er sich einen Namen und modernisierte die Buchdruckerwerkstatt durch Einführung von Schnellpressen und den Buntdruck nach französischem Muster.
Die Formatvergrößerung und Ausstattung der Anschlagzettel (Litfaßzettel) genannt, machten ihn populär.
1861 wurde er zum „Commisionsrath“ und 1863 zum „Königlichen Hof-Buchdrucker ernannt.
Der preußische König übertrug ihm später das alleinige Recht, Kriegsdepeschen und Siegesmeldungen aus den Kriegen 1866 und 1870/1871 zu veröffentlichen.
Seine Wohltätigkeit kam verwundeten Soldaten und Hinterbliebene zu Gute, die er mit kostenlosen Bootsfahrten, Feuerwerke, Konzerte oder andere Unternehmungen auf eigene Kosten erfreute.
Er verstarb am 27. Dezember 1874. Das Geschäft existiert noch heute unter dem Namen Ernst Litfaß.
Durch die nach ihm benannten Litfaßsäulen erreichte er aber den größten Bekanntheitsgrad.
Auf die Idee, eine Säule als Werbefläche zu benutzen, kam der Berliner Ernst Litfaß, da überall auf Häuserwände, an Bäumen oder allen dafür geeigneten Flächen Plakate zu Werbezwecken oder Hinweise auf Veranstaltungen platziert wurden.
So kam ihm die Idee, überall in Berlin Säulen aufzustellen, an denen die Menschen ihre Werbeplakate unterbringen konnten.
Mit diesem Vorschlag sprach Litfaß bei den Behörden vor und erhielt am 5. Dezember 1854 die erste Genehmigung für seine „Annonciersäule“ vom Berliner Polizeipräsidenten Karl Ludwig von Hinkeldey.
Für die Aufstellung seiner Säulen bekam er ein bis 1865 gültiges Monopol von der Stadt Berlin.
Als Auflage von der Stadt für das Monopol, musste er sich verpflichten, auch die aktuellsten Nachrichten auf der Säule zu veröffentlichen.
Im Jahre 1855 wurden die ersten Säulen aufgestellt und nach Ernst Litfaß Litfaßsäulen genannt.
Da schnell die Vorteile der Säulen erkennbar waren, ( für die Behörden und Werbekunden) wurden 1865 weitere 50 Säulen aufgestellt. Die Vorteile waren:
Für Werbekunden, dass die Plakate für die gebuchte Zeit sichtbar waren und und sich das auf die Geschäfte positiv auswirkte und für die staatlichen Stellen bot sich die Möglichkeit, bei Nachrichten die Inhalte zu zensieren.
Genutzt wurden die Säulen auch als Möglichkeit, Kriegsdepeschen zu veröffentlichen (1879/71). Der Innenraum wurde als Transformatorenstation oder Telefonvermittlung genutzt.
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