Alle Jahre wieder – Weihnachtsmarkt Bremen

Alle Jahre wieder fahren wir zum Weihnachtsmarkt ; diesmal ging es am 05.12. 2018 nach Bremen. Alle 35 Teilnehmer waren pünktlich zur Stelle, sodass wir um 9.00 Uhr starten konnten. Es hatte leicht gefroren und eine winterlich angehauchte Strecke stimmte uns auf den Weihnachtsmarkt ein . An der Raststätte Hasbruch wurde bei Glühwein und Stollen ein Zwischenstopp gemacht ; auch der Schokoladennikolaus durfte nicht fehlen . Nach einem kurzen Bummel über den Weihnachtsmarkt und der Begrüßung der Bremer Stadtmusikanten ( jeder versuchte sein Glück herauszufordern , indem er die Pfoten und Beine des Esels streichelte ) kehrten wir pünktlich um 12.00 Uhr im Ratskeller zum Essen ein . Die einstündige Rast im Ratskeller tat gut und frisch gestärkt folgten wir unserem Reiseleiter Herrn Stehr, der uns zunächst durch das Schnoorviertel führte. Das Schnoorviertel ist ein mittelalterliches Gängeviertel in der Altstadt Bremens und verdankt seine Bezeichnung dem alten Schiffshandwerk. Die Gänge zwischen den Häusern standen oft in Zusammenhang mit Berufen oder Gegenständen. So gab es einen Bereich, in welchem Seile und Taue hergestellt wurden ( Schnoor = Schnur ) und einen benachbarten Bereich, in dem Draht und Ankerketten gefertigt wurden (plattdeutsch Wiere = Draht ), woher die Straße “Lange Wieren” ihren Namen hat.
Bekannte Häuser und Bauten sind das Brasilhaus und das Packhaus, ein Fachwerkhaus mit der “Teestube Wüstestätte 1″ und das Amtsfischerhaus (heute steht nur noch die Fassade ). Am Stavendamm” war im 18. Jahrhundert die erste öffentliche Badestube, die auch Gelegenheit zu anderen Formen von Vergnügungen bot. Es wird berichtet, dass ein Bischof von Bremen durch einen unterirdischen Gang vom Dom bis zum Stavendamm heimlich die Badestube besuchte. Weiter bekannt ist die Kirche “St. Johann”, das “Alte Gasthaus Kaiser”, das Concordenhaus”, der “Alexanderbogen” sowie die Statue des “Juxmajors”. Weiter ging es durch die Böttcherstraße . Die Böttcherstraße ist eine 100 m lange Straße in der Bremer Altstadt und stellte im Mittelalter eine wichtige Verbindung zwischen Marktplatz und Weser dar. In ihr waren Böttcher sowie Fass- und Zuber Macher ansässig . Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Hafen verlegt; die Böttcherstraße verlor an Wichtigkeit. Die Straße gewann wieder an Bedeutung, als Ludwig Rosselius – ein Bremer Kaffeekaufmann – seinen Firmensitz in die Böttcherstraße verlegte. Er beauftragte Bildhauer, Maler, Architekten und Kunsthandwerker mit der künstlerischen Gestaltung der Straße. Bekannt sind heute das “Rosselius
Haus”; es ist das älteste Gebäude in der Straße und war der Verwaltungssitz von Ludwig Rosselius. Heute ist es ein Museum. Bekannt sind auch der Eingang der Böttcherstraße mit dem Relief “Der Lichtbringer” von Bernhard Hoetgen , das “Paula Becker-Modersohn Museum”, das Haus der “Sieben Faulen” mit dem Brunnen davor (der Brunnen zeigt die Bremer Sagengestalten der “Sieben Faulen”) und das Haus des “Glockenspiels”. Das Glockenspiel l läutet zwischen 12.00 Uhr und 18.00 Uhr zu jeder vollen Stunde (vom 1. Januar bis zum 31. März um 12.00 Uhr , 15.00 Uhr und 18.00 Uhr)
Nach der außerordentlich kundigen und interessanten Führung durch Herrn Stehr konnten wir den weihnachtlichen Markt an der Schlachte auf eigene Faust erkunden. Dieser Markt an der Weserpromenade lockte mit einem historischen und maritimen Ambiente ; schon am Eingang fand man sich direkt im Mittelalter wieder. Das Hämmern des Schmieds hörte man schon von Ferne und die Töpfer, Filzer , Drechsler und Schreiber gingen ihrer Arbeit nach ; dazwischen tauchten immer wieder lamentierende Marketender, Gaukler und Spielleute auf. Auch die Wahrsagerin durfte nicht fehlen. In den Tavernen konnten wir Met (gegorener Honigsaft) und Wein kosten und der Glühwein sorgte für die innere Wärme. In der Luft lag der Duft von Gewürzen aus dem Orient, von geräuchertem Fisch und frisch gebratenem sowie gebackenem Brot. Die Händler in ihren historischen Trachten unterstrichen den “Zauber an
der Schlachte” und versetzten uns für kurze Zeit in eine andere Welt .
Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des Weihnachtsmarktes um Rathaus und Roland. Er gilt mit seinen 170 weihnachtlich geschmückten Ständen als einer der schönsten im Lande. Über allem lag der Duft von Lebkuchen und Mandeln und die liebevoll dekorierten Buden und Stände luden zum Kaufen und Handeln ein. Den besten Eindruck vom Weihnachtsmarkt erhielt man jedoch bei der Fahrt mit dem Riesenrad – was einige aus unserer Gruppe mit viel Freude auch taten; sie erlebten Bremen im Lichterglanz.
Um 17.00 Uhr waren alle – ein wenig müde und erschöpft – wieder im Bus zurück; ein kleiner Weihnachtsgruß und ein Umtrunk mit dem Weihnachtslikör ließen den Tag ausklingen.
Der Weihnachtsmarkt wird in guter Erinnerung bleiben und … alle Jahre wieder fahren wir zum Weihnachtsmarkt.